Geschichte der Burbacher Hütte
Die saarterrassen liegen auf einem Standort, der für Burbach wie auch die gesamte Region während mehr als 100 Jahren von höchster Bedeutung war: die Burbacher Hütte.
1856 | Gründung der Saarbrücker Eisenhüttengesellschaft. |
1857 | Der erste Hochofen wird angeblasen. |
1861 | Umwandlung in eine Aktiengesellschaft belgischen Rechts, die "Luxemburger Bergwerks- und Saarbrücker Eisenhütten-Aktiengesellschaft". |
1866 | Eröffnung Saarkanal, direkte Anlieferung von Minette-Erzen. |
1876 | Ende der Produktion von Eisenbahnschienen aufgrund der Konkurrenz durch Bessemer-Stahl; Bessemer-Stahl kann im Saargebiet aufgrund des hohen Phosphorgehaltes der Minette nicht hergestellt werden. |
1880 | Burbacher Hütte erwirbt die Lizenz für die Erzeugung von Thomasstahl, welcher auch mit Minette-Erzen erzeugt werden kann. |
1895 | Der erste Siemens-Martin-Ofen nimmt die Produktion von hochwertigem Stahl auf. |
1906 | Erster Hüttenstreik an der Saar: Die Arbeiter der Burbacher Hütte legen für 10 Tage die Arbeit nieder und streiken für Ihr Recht auf Vereinigung. |
1909 | Bau Elektrozentrale (EZ2-Halle bzw. E WERK). |
1910 | Ca. 5.100 Mitarbeiter. |
1911 | Fusion mit luxemburgischen und lothringischen Stahl-Gesellschaften zur ARBED (Aciéries Réunies de Burbach-Eich-Dudelange – Vereinigte Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen). |
1914–18 | Fast völlige Stillegung des Werkes während des Ersten Weltkriegs. |
ab 1920 | Umfassende Modernisierung, Um- und Neubau der Produktionsstätten. |
1939–45 | Erhebliche Kriegsschäden bzw. zeitweise Stillegung. |
ab 1948 | Behebung der Kriegsschäden und Modernisierung der Anlagen. |
1967 | Kauf der an die Burbacher Hütte angrenzenden Waggon-Fabrik Lüttgens. |
1970 | Bau der neuen Drahtstraße 11 in Burbach. |
1971 | Fusion der Völklinger Hütte und der Burbacher Hütte der luxemburgischen ARBED zur "Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH". |
1972–75 | Ein anderes Stahlerzeugungsverfahren wird eingeführt: Umstellen vom Thomas- auf das LD/AC-Verfahren. Daneben kommt hier modernste Umwelttechnik zum Einsatz: Entstaubung mittels einer „Naß-Elektrofilter-Anlage”. |
1975 | Beginn der Stahlkrise, ca. 6.000 Mitarbeiter. |
1975–77 | Rückgang der Produktion um 30 %, Einstellungsstop und Frühpensionierungen (geplanter Abbau von 3.500 Stellen). Stilllegung der Walzstraßen 16/17 und 19 sowie der Flüssigphase. |
1978 | Beginn einer grundlegenden Umstrukturierung mit Arbeitsplatzabbau. |
1982 | Stillegung von 60 der 100 ha Hüttengelände, nur die Walzstraße bleibt in Betrieb. |
bis 1983 | Arbeitsplatzabbau bis auf 1.000 Mitarbeiter, Abbrucharbeiten auf der Oberterrasse beginnen |
1986 | Umfirmierung in "Saarstahl Völklingen GmbH" |
1989 | Zusammenführung der „Saarstahl Völklingen GmbH” und der „AG der Dillinger Hüttenwerke” unter dem gemeinsamen Dach der Holding „DHS-Dillinger Hütte Saarstahl AG”. Mehrheitseigentümerin (70 %) ist die staatliche französische Gesellschaft "Usinor-Sacilor". 100 %-ige Tochtergesellschaft ist die "SAARSTAHL Völklingen GmbH, die zur "Saarstahl AG" wird. |
1994 | Beginn Umnutzung der Oberterrasse in einen Dienstleistungs- und Gewerbepark (saarterrassen) |
seit 1994 | Weiterbetrieb der Walzstraße mit ca. 700 Mitarbeitern (Quelle: Saarbrücker Zeitung, Stand 2009) |